Nach einem sehr klassischen Weg – von Musikhochschulen bis zu philharmonischen Orchestern – sollte sich der Luxemburger Pianist Francesco Tristano radikal verändern. Als er zu Beginn des Millenium an der Juilliard School in New York studierte, entdeckte er die Clubs der Stadt, eine Parallelwelt: elektronische Musik. Dieser neue Horizont beeinflusst ihn bis heute. War das Versprechen einer wirklich befreiten Form von Musik, die unmöglich auf ein oder mehrere spezifische Genres beschränkt werden konnte; eine Art von Musik, die das Klavier im Glanz einer neu gefundenen Modernität auch anders klingen lassen würde. Im Februar 2005 führte ein Auftritt im Bouffes du Nord in Paris, abgerundet durch eine schillernde Version von Derrick Mays Titel »Strings Of Life«, direkt zur Entstehung des Labels InFiné, das von Anfang an eine unkonventionelle Linie einnahm und im Einklang mit Francescos Ansatz steht. Neben Kooperationen mit dem Basic Channel Gründer Moritz von Oswald und dem Detroiter Produzenten Carl Craig passt es wunderbar, wenn Derick May, der Meister aus Detroit heute mit dem luxemburgischen Pianisten und Produzenten Francesco Tristano auf der selben Clubbühne steht. Tristano gilt spätestens seit seinen Coverversionen von Mays Frühwerk und Techno Klassikern am Piano, als musikalischer Visionär und Grenzgänger. Heute Nacht tritt er live im [PAL] an das Publikum für sich einzunehmen. SURFACE TENSION